Das Casino Interlaken befindet sich im Kurpark von Interlaken im Berner Oberland. Es wurde 1858 gegründet, konnte aber bis zum gesetzlichen Verbot des Glücksspiels im Kanton Bern nur ein Jahr bestehen. Nach einer wechselvollen anderweitigen Nutzungsgeschichte erhielt es 2001 im Zuge der neuen Schweizer Spielbankgesetzgebung mit 22 anderen Schweizer Casinos eine B-Lizenz und wurde am 3. Juli 2002 neu eröffnet.
Im Jahr 1858 erwarben 33 Privatpersonen das südlich der Aare gelegene, ca. 14 ha grosse Grundstück des ehemaligen mittelalterlichen Augustinerklosters inter lacus, das in der Reformation aufgehoben worden war; das Gelände hatte sich seit 1528 im Besitz der Gemeinde befunden. Mitten durch das Areal legten sie eine Promenade (heute Höheweg) an, an der sich Hotels und Parkanlagen erstreckten. Dieser Komplex konstituierte das ehemalige Kur- und heutige Kongress-Zentrum, in das auch das Casino gehörte.
Im Jahr 1859 eröffnete man den Molke-Kurbetrieb mit Kursaal, Lokalen für Lektüre, Spiel, Konversation, Restauration, Musik und Bällen; bereits 1 Monat später erliess der Kanton indes das Verbot für „Hasard Spiele“, worauf das Kurhaus wieder geschlossen wurde. Seit der Schliessung gab es fast 100 Jahre lang keinen Spielbetrieb mehr. Lediglich der Betrieb der Molke-Kuranstalt wurde noch 40 Jahre lang weitergeführt.
Im Jahr 1862 wurde die Aktiengesellschaft Kurhausgesellschaft Interlaken gegründet. 1898 musste die Molke-Kuranstalt, die bei einer Kontrolle durch das Medizinaluntersuchungsamt durchgefallen war, geschlossen werden; sie wurde nie wieder eröffnet. Die brach liegenden Kuranlagen wurden vorübergehend durch eine Bierwirtschaft und für sporadische Veranstaltungen genutzt, ehe ein Jahr später ein neues Investitionskonzept griff.
Von 1899 bis 1910 wurde im Rahmen eines umfassenden Umbau-Projektes ein Konzert- und Theatersaal erbaut, um die ehemaligen Kuranlagen künftig für Kongresse nutzen zu können. Dieser Komplex wurde 1910 eröffnet, der Kongressbetrieb konnte sich jedoch in den 4 Jahren bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges noch nicht nachhaltig etablieren.
Der Ersten Weltkrieg (1914–1918) brachte trotz der Schweizer Neutralität einen schweren Einbruch für das ehemalige Kurzentrum. Zu Beginn 1914 wurde fast das ganze Personal in Wartestellung zum Kriegsdienst eingezogen und der Kursaal geschlossen. Nachdem die Schweiz nicht angegriffen worden war, konnten viele Mitarbeiter 1915 an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, doch die Geschäfte liefen auf Grund der allgemeinen Versorgungskrise und Inflation schlecht.
Ab 1920 bis zum Zweiten Weltkrieg erholte sich die Wirtschaft; langsam stiegen die Gäste- und Besucherzahlen wieder. Im Zweiten Weltkrieg funktionierte die Armee den Kursaal zum Lagerhaus um.
In der Nachkriegszeit kam es zu einer umfassenden Restrukturierung. Als erstes wurde 1946 die offene Konzerthalle mit Glasfenstern eingewandet. Nach Abschluss der Bauarbeiten (neue Gartengestaltung, Springbrunnen, Blumenuhr) wurde der Kursaal wiedereröffnet.
Von 1955 bis 1958 wurde nach weiteren Umbauarbeiten ein kleiner, an die Bar angrenzender Spielsalon angebaut. Im Jahr 1967 entstanden der neue Eingangsbereich am Höheweg und das Petit Casino. Glücksspiele aller Art waren noch immer von Amts wegen verboten, fanden jedoch trotzdem statt.
Im Jahr 1980 wurde ein neues Kongressgebäude eingeweiht. Der historische Kursaal wurde in die Liste der eidgenössischen Kunstaltertümer aufgenommen und unter eidgenössischen Denkmalschutz gestellt. Von 1980 bis 1987 wurde der historische Kursaal umfassend saniert. 1998 wurde in der Schweiz die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen, das Glücksspiel wieder zuzulassen und Spielbanklizenzen wieder zu vergeben (SBG SR 935.52 vom 18. Dezember 1998).
Am 24. Oktober 2001 vergab der Bundesrat der Schweiz 22 Spielbankenkonzessionen, davon eine B-Lizenz für Interlaken; 20 Anträge werden abgelehnt. Die Konzession besteht zunächst für 20 Jahre. Das neue Casino Interlaken eröffnete am 3. Juli 2002. Als erstes B-Casino in der Schweiz hat das Casino Interlaken (2007) Texas Hold'em Poker in sein Spielangebot integriert. Der Besucher hat heute die Auswahl zwischen Spielautomaten im so genannten kleinen Spiel, im grand jeu wird Amerikanisches Roulette, Black Jack und Poker gespielt.
Interlaken ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Verwaltungskreises
Interlaken-Oberhasli des Kantons Bern in der Schweiz.
Die Gemeinde hiess bis 1891 Aarmühle und wurde dann auf ihren heutigen Namen umbenannt. Sie liegt auf dem Bödeli zwischen dem Thunersee und Brienzersee. Der Name ist abegleitet von lateinisch «Inter Lacus». (Zwischen den Seen) Das Siegel der Bürgerschaft des Nachbarortes Unterseen, in Gebrauch seit 1280 ist beschriftet mit: "Civitatis Inderlapen". Im späten Mittelalter, als das erstarkende Bern insbesondere die Herrschaftsbereiche des Klosters Interlaken, der Herrschaft Unspunnen mit der Burg Unspunnen und des Städtchen Unterseen austarieren musste, bezeichnete Interlaken namentlich das Gebiet vor dem Stadttor Unterseens.
Interlaken liegt im Berner Oberland zwischen Thunersee und Brienzersee, auf einer "Bödeli" genannten Schwemmebene. Die beiden Seen werden durch die Aare verbunden, welche durch Interlaken fliesst. Die Gemeinden Interlaken, Unterseen und Matten bilden zusammen ein geschlossenes Siedlungsgebiet mit ca. 15'000 Einwohnern.
Interlaken gehört zur Kirchgemeinde Gsteig bei Interlaken. Zu den Nachbargemeinden Interlakens zählen Matten, Unterseen, Ringgenberg und Bönigen.
Um 1130 wurde durch den Freiherrn Seliger von Oberhofen auf einem "Matten" genannten Ort zwischen Thunersee und Brienzersee ein Bethaus aus Holz erbaut, aus dem das Kloster Interlaken hervorging, gegründet durch den Augustinerorden. Etwa 30 Mönche und Laienpriester lebten hier nach den Regeln des heiligen Augustinus. 1133 kam das Kloster unter die Schirmherrschaft von Kaiser Lothar III. 1224 wurde das Kloster von der jungen Stadt Bern unter ihren Schutz genommen. Neben dem Männerkloster gab es bis 1484 ein Frauenkloster, das in diesem Jahr wegen sittlichen Zerfalls geschlossen wurde. 1528 kam Interlaken an den Kanton Bern.
Um 1800 wurde die eindrückliche Bergwelt von Interlaken von Reisenden entdeckt und beschrieben, darunter Johann Wolfgang von Goethe, Lord Byron und Felix Mendelssohn Bartholdy. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Interlaken zum Fremdenort und nahm einen neuen Aufschwung durch den Bau der Berner Oberland-Bahnen nach Lauterbrunnen und Grindelwald 1890 und der Jungfraubahn 1912.
Bedeutsam für die touristische Entwicklung waren die Unspunnenfeste sowie die Tellspiele, die zwar gemeinhin mit Interlaken in Verbindung gebracht werden, jedoch auf Boden der Nachbargemeinden Wilderswil und Matten bei Interlaken stattfinden.
Bilder Interlaken